Reiseträume ab Sommer 2016

Zwischen Mai und Juni …

Ein Traum für 2016 ist, auch den Rhododendron in Schottland blühen zu sehen. Das steht definitiv auch auf meiner Wunschliste. Dieses Jahr muss es klappen. Schon als Kind wollte ich die Burg meiner Vorfahren finden. Mütterlicherseits kommt meine Familie aus Schottland. Wir entstammen einem Landadel-Geschlecht und hießen Gaffrey. 1630 sind die beiden jüngsten Söhne als Söldner nach Schlesien zur Schlacht am weißen Berge geschickt worden. Nach dem Krieg sind sie dort geblieben und haben »nette Mädelchen« gefunden. So entstand mein Zweig dieser Familie. Meine Großmutter war noch eine geborene Gaffrey. Neulich habe ich das meiner Freundin Inge erzählt. Jetzt träumen wir davon, dort hinzureisen – am besten mit einem Mini-Wohnwagen und am liebsten zur Zeit der Rhododendron-Blüte. Inge ist Schauspielerin und eine »begnadete Autoreisende«. Was ich damit meine? Sie liebt es, lange Strecken zu fahren. Sie hat Europa schon vielmals mit dem Auto durchquert. Ich bin ja eher die Stadtfahrerin. Mein Traum war es immer, mal einfach so loszugondeln. Als das meine Schulfreunde nach dem Abitur machten, habe ich bereits am Theater und beim Fernsehen gearbeitet und studiert. Später hatte ich immer nur Lebenspartner und Freunde, die keinen Führerschein besaßen. Mein Fluchtkamel ist ein alter Golf. Inge hat einen ähnlichen Wagen. Mal sehen, wer uns ein Wohnmobil leihen kann. Mein Traum ist es, in der Weite der Natur zu schlafen. Vielleicht bleibt’s beim alten Golf und einem Zelt – mal sehen.

Irgendwann 2016

Ich habe seit zwölf Jahren (!) eine Einladung an die Südostküste Grönlands von meinem lieben Freund Robert Peroni. Auch ihn kenne ich aus den 1980er Jahren. Ich drehte für den BR einen Dokumentarfilm mit dem Titel: MUTPROBEN in dem ich auch über Robert Peroni berichtet habe. Robert Peroni war Extrembergsteiger und machte über 40 Expeditionen auf mehrere Achttausender und in der Horizontalen durch heiße Wüsten und dann durch die Eiswüste Grönlands.

»Weisser Horizont«; Doku-Trailer
Ein Dokumentarfilm über den ehemaligen Extremsportler Robert Peroni und dessen Traum, noch ein letztes Mal aufs Inlandeis Grönlands zu reisen.

Ein Film von Humbi Entress
Produktion: MMP Films
Koproduktion: Schweizer Fernsehen SRF

Robert Peroni wollte unbedingt, dass ich ihn auf seiner zweiten Expedition durch Grönland begleite und einen Film darüber mache. Ich? Der kosmopolitische Stadtmensch im ewigen Eis? Er zeigte mir die unglaublich schönen Fotos, die er selbst gemacht hatte. Riesige Eisformationen im Sonnenlicht. Fantastische Farb-Sinfonien. Ich bekam andere Aufträge und es wurde leider nichts daraus. Für Robert Peroni jedoch war diese Expedition der Beginn eines totalen Lebenswandels. Grönland wurde seine neue Heimat und seine neue Lebensaufgabe.

Jetzt ist Robert Peroni über 70 Jahre alt und lebt schon lange auf Grönland. Er hat sich dem Erhalt der Inuit-Kultur verschrieben und ist ein Eingeweihter der Ivi.

Robert Peroni
Robert Peroni

Eigentlich wollte ich schon im März zu ihm, um auch in den Genuss der Nordlichter zu kommen. Aber eine Reise fast »ans Ende der Welt« muss finanziert werden. Hier möchte ich von den anderen Bloggern lernen. Ich hoffe, ich kann im Sommer oder Frühwinter dorthin.

Von www.red-house.de bin ich netterweise vor Ort eingeladen.

Ich habe ja Angst vor Kälte. Nein, das stimmt nicht ganz: Ich habe Angst zu frieren. In gewisser Weise stelle ich mir unter »frieren« immer gleich den nahenden Tod vor. Also alleine wäre ich da nicht überlebensfähig. Aber diese Landschaft, die Weite, das Licht und die Eskimos, also die Inuits, die Ivi, wie sie dort heißen, faszinieren mich schon seit meiner Kindheit. Eisbären, Robben, die unendliche Eiswüste … das möchte ich sehen. Mit einem Hundeschlitten möchte ich fahren. Besonders die Philosophie und Spiritualität der Inuits möchte ich näher kennenlernen. Robert Peroni spricht übrigens die Sprache der Ivi . Er wird mir seine Freunde vorstellen. Längst soll es keine Schamanen mehr geben. Ich habe da aber so eine Verabredung …

Auch 2016 …

… besuche ich meine Freundin Susanne, die auf La Palma, der schönen, grünen kanarische Insel lebt. DIE TOCHTER DES DRACHENBAUMS heißt ihr Roman. Meine Freundin ist die berühmten Autorin Susanne Ärnecke.

Im Moment schreibt sie an am zweiten Teil. Ihr Haus auf La Palma ist umringt von Drachenbäumen. Aus 600 Meter Höhe schaut man auf das glitzernde Meer. Susanne ist eine Lebens-Freundin von mir.

Buch-Cover
Buch-Cover

Hierher hatte ich mich für eine kurze Auszeit zurückgezogen und an meinem Buch: »Hilfe, meine Eltern sind alt« geschrieben. Ihr könnt in meinem Buch nachlesen, wie es unter den Drachenbäumen im schönsten Ziegenstall der Welt zugeht.

Bis jetzt war ich immer im Winter auf La Palma. Diesmal würde ich es gerne einmal im Sommer schaffen. Jetzt bin ich endlich wieder fit und kann wandern mit ihr und Hund Max …

Auf La Palma entdecke ich immer Neues: Menschen, Natur, das Meer. Ich bin auch sehr interessiert an der Geschichte der Quanschen.

Und vielleicht mit dem Schiff noch nach Fuerteventura?
Das liegt ja gegenüber … und da hat neuerdings mein Freund Sadegh eine kleine Wohnung in einem Hotel. Und auf der Insel leben andere Künstler, die ich kenne … dahin mach ich mal einen Abstecher.

Im Oktober …

… bin ich seit 2006 traditionell auf der Frankfurter Buchmesse. Diese riesigen Hallen und alle voller Bücher – das ist schon eine Schatzkiste. Als Autor kann man sich da ganz klein fühlen. Oder wenn man gerade heiß gehandelt ist, auch ganz groß. Beide Gefühle kenne ich schon. Mal sehen, wie es dieses Jahr sein wird. In diesem Herbst erscheint kein neues Buch von mir. Aber Kontaktpflege und sehen, was in der Branche international so los ist, macht mir Freude. In der Zeit findet auch der Hessische Filmpreis statt. Hier treffe ich dann wieder die deutsche Fernseh- und Filmwelt.

Noch ein Traum für 2016 …

… ich habe  eine Einladung nach Kalkutta …

Nach meiner Teilnahme an der Talkshow DIE MÜNCHNER RUNDE hatte mich der BR in einem kleinen Hotel am Englischen Garten in München einquartiert. Am nächsten Morgen stand ein kleiner tibetischer Mönch in der Tür zum Frühstücksraum. Alle fünf Tische waren besetzt. Mit einer Geste bot ich ihm an, sich an zu mir an den Tisch zu setzen. Dankend nahm er an. Wir stellten uns gegenseitig vor.

Dulpo Tulko und Ilse in Berlin 2015
Dulpo Tulko und Ilse in Berlin 2015

Dolpo Tulku befand sich auf Lesereise in Deutschland und gab auch einige Lectures. Er fragte mich nach dem Grund meines Besuches in München. Als er das Thema der Talkshow hörte, PFLEGE IM ALTER, waren wir sofort in einem intensiven Gespräch. Ich erzählte ihm von meinem neuen Projekt, über den Transit in die 2. Lebenshälfte zu schreiben und wollte von ihm gern wissen, wie sich die Menschen in Tibet und in Nepal, wie sich Buddhisten auf das eigene Alter und das Sterben vorbereiten? Das Frühstück reichte nicht aus, diese Frage zu beantworten und wir tauschten unsere Telefonnummern aus und verabredeten uns in Berlin. Da wollte er zwei Wochen später sein.

Schon am Mittag des gleichen Tages bekam ich eine SMS von seiner Heiligkeit! Ich war baff und stolz: »Ilse, just sitting in the sun in English Garden and think about you.«

Unser Gespräch haben wir in Berlin weitergeführt. Während des Erdbebens in Kalkutta war ich per Skype mit seiner Mitarbeiterin verbunden … unglaublich. Doplo Tulku ist sehr aktiv in der Hilfe vor Ort. Mehr von unserem Gespräch später und ja, ich würde ihn gerne eine Zeit in Nepal begleiten.

Für die weiten Reisen werde ich versuchen, Kooperationspartner zu finden … wenn ihr eine Idee habt schreibt mir bitte …

Ja und für Weihnachten und Neujahr wünsche ich mir eine Familienfeier mit meiner Wahlfamilie … das werde ich diesmal früh ansprechen und planen.

 

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