Kurz nach Ostern war es dann soweit. Ich bin zum Breitscheid Platz in Berlin gegangen. Schweren Herzens dorthin, wo der Anschlag auf den WeihnachtsMarkt 2016 stattgefunden hat. Jetzt ist findet eine Art OsterFest-Markt satt. Der Platz vor der Gedächtniskirche auf dem die Menschen starben und verletzt wurden ist freigelassen. Ein Mannschaftswagen der Polizei steht bereit. Betonklötze schützen das Areal. Auf den Stufen zur Kirche liegen viele Blumen, Trauerschreiben, Bilder. Gerade hatte ein Hagelschauer die Kerzen gelöscht. Passanten bleiben stehen und gedenken den Opfern.
Ein Kind fragt seine Mutter, es sind Touristen: „Mama, warum liegen die Blumen am Boden?“ Die Mutter schweigt zunächt. Geht in die Hocke auf Augenhöhe ihrer kleinen Tochter. Sie legt einen Arm um sie und zeigt auf ein Foto. Es zeigt einen glücklich lachenden Mann mit 2 Kindern. Eine Trauerbinde ist quer über dem Bild. „Weihnachten hat hier ein böser Mensch ganz viele Leute verletzt.“ Sie sagt es schlicht ohne Pathos. „Sind die jetzt im Himmel?“ fragt das kleine Mädchen. „Ich denke der Papa, ja.“ Sie schaut stumm auf das Bild und streicht dann mit dem Finger sanft über das Bildnis des Mannes. Die Mutter nimmt ihre Tochter auf den Arm, wortlos gehen sie weiter.
Mir kommen die Tränen.
http://gedaechtniskirche-berlin.de/
Ich gehe hoch zur Kirche aus der Orgelmusik klingt. Es ist ein Kommen und Gehen. Ein Schild zeigt an, dass in der Gedaächtniskirche jeden Tag um 13.00 und um 17.30 zu einem Friedensgebet eingeladen wird.
Heute ist ein ganz normaler Arbeitstag um kurz nach 13.00 und die Kirche ist sehr gut gefüllt mit Menschen aus aller Welt und so wie ich es interpretiere auch von allen Relegionen.
Ich zünde 2 Kerzen an: für meine Familie und für die Opfer und ihre Familien … dann noch eine Dritte für…
Ein Besuch in der Gedächtniskirche lohnt immer. Auf der webseite der Gemeinde kann man sich über Konzerte und andere Aktivitäten informieren. Ach die Ausstellung der Ruine kann ich nur empfehlen. Sie vermittelt einen Einblick in die Berliner Geschichte. In das Gefühl der Berliner.